Schütz und Försterling (FDP) sprachen über Corona-Politik: „Wir hätten viele Infektionen vermeiden können“

Wolfenbüttel. Schwer nachvollziehbare Verordnungen, Fehler bei der Organisation der Impfkampagne und weitere Einschränkungen: bei einem Informationsabend zur Corona-Politik haben am vergangenen Dienstag die FDP-Landtagsabgeordneten Björn Försterling und Susanne Schütz im „Zum Glück“ über das bisherige Vorgehen, die aktuelle Lage und die Aussichten für die Zukunft in Hinblick auf die Pandemie gesprochen.

Susanne Schütz berichtete über die Entwicklungen der Corona-Verordnungen und kritisierte, dass die Inhalte für die Bürgerinnen und Bürger oft schwer nachvollziehbar seien. „Die FDP hat immer gefordert, die Verordnungen verständlicher zu formulieren und vor der Veröffentlichung breiter zu diskutieren“, sagte sie. „Stattdessen wurde der Zeitraum zwischen Veröffentlichung und Inkrafttreten immer kürzer, bis auf nur fünf Stunden – so bleibt keine Zeit, sich auf irgendetwas vorzubereiten.“

Fehler sah Schütz auch bei der Umsetzung der Impfkampagne: „Es wurden immer wieder Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt werden konnten“, kritisierte sie. „So hat zum Beispiel die Aufhebung der Priorität nicht zu schnelleren Impfungen, sondern nur zu längeren Wartelisten geführt.“

Björn Försterling erläuterte die Probleme des Landes mit der Testbeschaffung für Kitas und Schulen. „Das hätte viel schneller gehen müssen, Tests hätten flächendeckend genutzt werden müssen, um Infektionsdynamiken brechen zu können.“ Schon im November seien die Tests verfügbar gewesen. „Wir hätten mit schnellem Agieren sicher viele Infektionen vermeiden können.“

Gemeinsam diskutierten die Anwesenden, wie der Weg in Zukunft aussehen soll. „Erst jetzt kommt eine Stufe unterhalb der Inzidenz von 10 in die Verordnung“, sagt Försterling, „und selbst dann gelten Einschränkungen. Das ist kaum noch zu vermitteln.“ Denn das Ziel, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sei erreicht. „Natürlich darf es nicht wieder zu exponentiellen Anstiegen kommen, aber wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Es wird sich nicht flächendeckend und dauerhaft auf Null drücken lassen.“