Themenabend mit Axel Burghardt: Optimistischer Blick auf die Zukunft des Klinikums

Kreis Wolfenbüttel. Kaum Personal, wenig Geld, dabei immer mehr Menschen, die im Alter gesundheitliche Probleme haben: das Gesundheitssystem befindet sich in einer angespannten Lage. Doch zumindest für das Wolfenbütteler Klinikum gilt: Optimismus ist angebracht. Das wurde beim Themenabend der FDP in der vergangenen Woche deutlich. Der Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, Axel Burghardt, sprach dort mit dem Kreisverband und den FDP-Fraktionen im Stadtrat und Kreistag über Herausforderungen, Lösungen und die Situation im Kreisgebiet.
Ein Personalproblem hat das Städtische Klinikum jedenfalls nicht: „Wir haben mehr Bewerbungen, als wir Stellen zu vergeben haben“, erzählte Burghardt. Das liege an attraktiven Arbeitsbedingungen, beispielweise durch den Standort des Rettungshubschraubers. „Das kostet zwar viel Geld, aber so haben wir keine Schwierigkeiten, Anästhesisten zu bekommen, die den Hubschrauber gerne besetzen.“ Auch um gutes Pflegepersonal müsse er sich keine Gedanken machen: „Wir bilden weit über Bedarf aus, so dass auch noch Pflegeheime und Pflegedienste profitieren.“
Während andere Kliniken aktuell dramatische Defizite einfahren, ist Burghardt auch hier optimistisch. „Wir haben natürlich durch Kostensteigerungen und wegfallende Leistungen auch ein Millionendefizit, das kann man nicht alleine stemmen. Aber die Stadt gibt uns Rückendeckung – wir werden einen langen Atem brauchen, aber am Ende da gut rauskommen.“
Vincent Schwarz, Fraktionsvorsitzender der FDP-Ratsfraktion, betonte die Bedeutung des Klinikums für Wolfenbüttel. „Wir stehen hinter unserem Krankenhaus und sind zuversichtlich, dass das Haus mit innovativen Ideen und sinnvollen Kooperationen gut in die Zukunft kommen wird.“
Dass Wolfenbüttel sein Klinikum behält, ist auch für den Landkreis von großer Bedeutung. Denn knapp die Hälfte der Patienten kommt aus dem Kreisgebiet und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) bildet einen wichtigen Baustein auch für die Gesundheitsversorgung des Landkreises. Darum hat der Landkreis im vergangenen Jahr eine Million Euro an das Klinikum gegeben.
Björn Försterling, Kreisvorsitzender und Kreistagsmitglied, wies auf die Notwendigkeit einer guten Versorgung im ländlichen Raum hin. „Wo Arztpraxen verloren gehen, kommen Menschen häufiger in die Notaufnahme, ohne ein Notfall zu sein – und das belastet die Notaufnahmen und die Rettungsdienste“, sagte er. „Da brauchen wir Modelle, wie man das verhindern kann. Burghardt sprach von „Ankerpraxen“ mit mehreren Ärzten in den größeren Orten. Das Klinikum wolle sich aber auch in der Fläche stärker engagieren – die MVZ seien hier eine Möglichkeit, beispielsweise Schladen besser zu versorgen.